Stufige Landschaften in Deutschland
Die deutschen Landschaften sind außerordentlich vielfältig. Niedrige und hohe Gebirgszüge wechseln mit Hochflächen, Hügel-, Berg- und Seenlandschaften und weiten Ebenen. Von Norden nach Süden ist Deutschland in vier große Landschaften geteilt, nämlich das Norddeutsche Tiefland, die Deutsche Mittelgebirgsschwelle, das Südwestdeutsche Stufen- und Bergland sowie das Süddeutsche Alpenvorland und die Bayerischen Alpen. Diese Landschaften fallen von Süden nach Norden wie ein Dach ab.
Das Norddeutsche Tiefland
Das Norddeutsche Tiefland ist einer der Landschaftsgroßräume in Deutschland, der im Norden von den Küsten der Nord- und Ostsee und im Süden von der mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle begrenzt wird. Dieses Gebiet liegt in einer Höhe von 0 bis 200 m über dem Meeresspiegel. Vor der Nordseeküste liegen viele als Urlaubsziele sehr bekannte Inseln, darunter Borkum, Norderney und Sylt. Vor der Ostseeküste liegen Fehmarn, Rügen, Usedom und andere kleine Inseln. Mit 926 Quadratkilometern ist Rügen die größte Insel Deutschlands. Die Bewohner von diesen Inseln leben vor allem vom Tourismus und vom Verkauf zollfreier Waren.
Das Norddeutsche Tiefland ist eine Landschaft aus Ackerland, Moor und Heide, die im Süden ins Deutsche Mittelgebirge übergeht. Die bekannte Lüneburger Heide zwischen Hamburg und Hannover ist eines der beliebtesten Erholungs- und Wandergebiete in Deutschland.
Die Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Die Mittelgebirgsschwelle trennt den Norden vom Süden Deutschlands, aber sie stellt für den Nord-Süd-Verkehr zu Lande und zu Wasser keine große Behinderung dar, denn das Tal des Mittelrheins und die hessischen Senken dienen als natürliche Leitlinien des Verkehrs. Dieses Gebiet ist etwa 200-1.500 m hoch. Landschaftlich sind diese Mittelgebirge ganz schön und waldreich mit vielen Quellen und Kurorten, deshalb sind sie heute hauptsächlich Erholungsgebiete für die Stadtbewohner in den Urlaubszeiten. Mit einer Höhe von 1.142 Metern ist der im Harz liegende sagenhafte Brocken, der in den Augen abergläubischer Leute das Reich des Teufels und der Hexen ist, der höchste Gipfel dieser Gebirge. Wegen der prachtvollen Landschaften und der mystischen Burgen und Gebirge sind in dieser Gegend viele schöne deutsche Volkssagen und Märchen wie „Lorelei“ entstanden.
Das Südwestdeutsche Stufen- und Bergland
Zu dem Südwestdeutschen Stufen- und Bergland gehören der Pfälzerwald, die Oberrheinische Tiefebene, der Odenwald und der Schwarzwald. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland mit seinen meist fruchtbaren Becken und rauhen Hochebenen schließt sich nach Osten hin an. An der Grenze zu Tschechien folgen noch der Bayerische Wald, der Oberpfälzer Wald und der Böhmerwald.
Besonders nennenswert ist hier der Schwarzwald. Er ist vor allem mit Nadelwald bedeckt und wird heute hauptsächlich als Erholungs- und Sportgebiet genutzt. Wegen seiner schönen Landschaften ist er auch eines der am meisten besuchten Urlaubsziele Deutschlands für in- und ausländische Touristen.
Das Süddeutsche Alpenvorland und der deutsche Teil der Alpen
Das Süddeutsche Alpenvorland erstreckt sich südlich der Donau und ist geprägt durch Hügel und große Seen im Süden. Charakteristisch für diese Landschaft sind Moorgebiete, Hügelketten mit Seen (Chiemsee, Starnberger See) und kleine Dörfer. Mit 538,5 qkm ist der Bodensee der größte See in Deutschland. Landschaftlich ist das Süddeutsche Alpenvorland auch sehr reizvoll und es wird heute vor allem als Erholungsgebiet genutzt.
Der deutsche Teil der Alpen zwischen dem Bodensee im Westen und Berchtesgaden im Osten umfasst nur einen schmalen Anteil dieses höchsten Gebirges in Europa. Einige Berge sind während des ganzen Jahres mit Schnee bedeckt. Mit 2.962 Metern ist die Zugspitze in dieser Gegend der höchste Gipfel Deutschlands. Eingebettet in die Bergwelt der Alpen sind malerische Seen wie der Königssee bei Berchtesgaden und viele romantische Schlösser wie Neuschwanstein.